Springer Quartier
Sanierung des denkmalgeschützten Verlagshauses mit Seitenflügeln und Neubaukomplex für Büros, Wohnen, Handel und Gastronomie
Das ehemalige Ensemble des Axel-Springer-Verlages befindet sich in der Hamburger Innenstadt. Es wurde für eine neue Nutzung grundlegend umstrukturiert und ergänzt. Das 14-geschossige denkmalgeschützte Hochhaus von 1956 mit seinem leichtfüßigen Skelett aus Stahlbeton und schrägen Stützen blieb erhalten. Ebenso ein direkt angrenzender zweigeschossiger Baukörper. Neu hinzugekommen ist ein daran anschließender Gebäudekomplex mit acht Obergeschossen und drei Untergeschossen. Im Erdgeschoss des Neubaus sind Flächen für Einzelhandel und Gastronomie entstanden, in den oberen Etagen Büros und Wohnungen. Die Bestandsbauten an dieser Stelle wurden komplett abgebrochen.
Der Neubau ist als Betonskelett mit Stützen und Flachdecken realisiert worden. Die Büroflächen in den sieben Obergeschossen sind flexibel einteilbar. Die Baugrube wurde als überschnittene Bohrpfahlwand und wasserundurchlässige Konstruktion ausgeführt. Zur Abfangung der beiden Nachbargebäude kommen im zweiten und dritten Untergeschoss mehrfach rückverankerte Bohrpfahlwände zum Einsatz. Bei der Baugrubenplanung und dem Abbruch des Gebäudekomplexes waren die unterirdisch auf dem Grundstück verlaufenden Tunnelröhren der U-Bahnlinie U4 zu beachten. Mit besonderer Sorgfalt musste die überschnittene Bohrpfahlwand am Übergang zum Bestandsbau geplant, ausgeführt und überwacht werden. Aufgrund der vorhandenen Flachgründung des Hochhauses unmittelbar neben dem zu sichernden Geländesprung durfte es nicht zu einer irreparablen Setzung und Schiefstellung des Bestandshochhauses kommen.
Das Hochaus sowie der dahinterliegende Flachbau wurden vor der Instandsetzung bis auf das vorhandene Stahlbetontragwerk vollständig zurückgebaut. Um den Bedürfnissen einer modernen Büronutzung gerecht zu werden, erfolgte eine komplette Erneuerung des Innenausbaus. Vor dem Einbau der neuen, den Anforderungen des Denkmalschutzes und der Bauphysik genügenden Fassade und der Neuinstallation der Gebäudetechnik wurden Teile der Stahlbetonskelettkonstruktion sowie des Untergeschosses instandgesetzt und ertüchtigt.
Bauherr | Momeni Projektentwicklung GmbH |
Architekten | gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, agn Leusmann |
Projektdaten | BGF: 56.000 m², Tiefgarage: 315 Stellplätze, Denkmalgeschützter Bestand von 1956 |
Standort | Hamburg |
Auszeichnung | LEED-Zertifikat Gold |
Fertigstellung | 2021 |
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