Wehr- und Schleusenanlage Kachlet
Instandsetzung, Ertüchtigung und Neubau für einen reibungslosen Wasserstraßenverkehr auf der Donau in den nächsten 100 Jahren
Die Staustufe Kachlet liegt nördlich von Passau an der Donau und wurde zwischen 1922 und 1927 erbaut. Sie besteht aus einer Doppelschleuse auf der nördlichen Seite, einer Kraftwerksanlage im mittleren Bereich und einer Wehranlage mit angrenzender Ufermauer auf der Südseite. Nach fast 90-jährigem Betrieb weisen die einzelnen Bauwerke erhebliche Schäden und Standsicherheitsmängel auf, die eine Grundinstandsetzung erforderlich machen.
Den Auftakt machen die jeweils 230 m langen Schleusen (Nord- und Südschleuse). Die Instandsetzungsarbeiten erfolgen je Schleuse unter Aufrechterhaltung des Betriebs der jeweils anderen Schleuse und im Schutz wasserdichter Baugrubenumschließungen (ausgesteift und rückverankert). Die vorhandene Bausubstanz muss weitestgehend rückgebaut und neu hergestellt werden. In den Kammern wird eine im Fels rückverankerte, 80 cm starke Vorsatzschale hergestellt. Die Schleusenhäupter werden nahezu vollständig rückgebaut, neu errichtet und das Oberhaupt außerdem um rund 27 m in den Vorhafen verlagert.
Als vorgezogene Maßnahme zur Ertüchtigung der Wehranlage erfolgt die Instandsetzung der Uferwand in zwei Bauabschnitten. Die südliche Uferwand mit einer Länge von rund 260 m im Oberwasser sowie 13,5 m im Unterwasser besteht aus einer Schwergewichtswand aus Beton. Vor dieser wird eine rückverankerte kombinierte Spundwand hergestellt. Zusätzlich werden der dazugehörige Wehrvorplatz und die Entwässerungsleitungen erneuert.
Im Rahmen der geplanten Grundinstandsetzung des Wehrs ist lokal eine Ertüchtigung des Massivbaus der Wehrsohle und der Wehrpfeiler durchzuführen. Die Grundsubstanz ist dabei in ihrem Bestand zu erhalten. Der vorhandene Wehrüberbau wird durch einen Neubau sowie die vorhandene Doppelhakenschütze durch neue Verschlusselemente ersetzt. Der bestehende Revisionsverschluss im Oberwasser erhält einen neuen Verschluss, der gleichzeitig auch als Notverschluss genutzt wird. Anstelle des vorhandenen Wehrstegs wird ein neuer Steg geplant.
Bauherr | Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK |
Projektpartner | Krebs + Kiefer (Schleuse und Wehr), IRS Stahlwasserbau (Wehr) |
Projektdaten | Kammerlänge: 230 m, Kammerbreite: 24,10 m, Hubhöhe: 9,80 m, 6 Wehrfelder, je 25 m lichte Weite, Länge Ufermauer: 260 m, Baujahr: 1922–1927 |
Standort | Passau |
Projektstatus | In Planung und im Bau |
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