Gleitbaustelle im 24-Stunden-Betrieb

Mit bis zu 5 Metern in 24 Stunden wachsen die Außenwände in die Höhe.

Auf einem ehemaligen Militärflugplatz in der schwäbischen Kleinstadt Leipheim entsteht ein Getreideveredelungszentrum der Marke Weltgold, in welchem nach Fertigstellung Getreide zu Mehl verarbeitet werden soll. Große Teile des Bauvorhabens werden im Gleitbauverfahren realisiert. Diese Bauweise ermöglicht eine sehr zügige Errichtung von hohen vertikalen Betonbauteilen mit in der Regel über die Höhe konstanten Querschnitten. Die Schalung sowie alle Arbeitsbühnen werden dabei auf Hydraulikhebern an sogenannten Kletterstangen kontinuierlich, zentimeterweise nach oben gefahren. Gleichzeitig werden alle Betonbauarbeiten wie die Bewehrungsverlegung, das Betonieren und die Nachbehandlung ausgeführt. Um ein fugenloses Bauteil zu erhalten, muss der Beton frisch in frisch verarbeitet werden. Folglich wird während der Entstehung eines jeden Bauabschnitts ohne nennenswerte Pausen 24 Stunden am Tag gearbeitet.
Im Zuge des ersten von insgesamt drei Gleitabschnitten wurden im Juni innerhalb von 14 Tagen die Außenwände der ca. 23 Meter hohen Getreidemühle sowie die knapp 52 Meter hohen Netzzellen fertiggestellt. Zwei unserer Ingenieurinnen vom Standort Hamburg waren währenddessen Tag und Nacht vor Ort, um die Baumaßnahme zu begleiten und im Namen des Bauherrn die Qualität der Arbeiten zu kontrollieren. Dabei hatten sie insbesondere ein Auge auf die planmäßige Ausführung der Bewehrungsverlegung sowie die ordnungsgemäße Nachbehandlung der Betonoberflächen, an welche aufgrund des unmittelbaren Nahrungsmittelkontakts hohe Anforderungen gestellt werden. Die Arbeiten sind reibungslos verlaufen und die Planungsvorbereitungen für den zweiten Abschnitt, welcher Ende August starten soll, befinden sich in den letzten Zügen. Der dritte Gleitabschnitt folgt im Herbst.

Neben der Gleitbauaufsicht ist WTM Engineers mit der Objekt- und Tragwerksplanung des gesamten Bauvorhabens beauftragt.